Das Spannen von Werkstücken auf Vakuumtischen ist eine fortschrittliche Technik, die in vielen Bereichen der Fertigung, insbesondere in der CNC-Bearbeitung, verwendet wird. Diese Methode bietet eine schnelle, flexible und beschädigungsfreie Möglichkeit, Werkstücke sicher zu fixieren. Hier ist eine detaillierte Anleitung zum Spannen von Werkstücken auf Vakuumtischen:
1. Auswahl des richtigen Vakuumtisches
Lochraster-Tisch: Ideal für gleichmäßiges Spannen auf der gesamten Oberfläche. Geeignet für flache und dünne Werkstücke.
Auf dem Lochrastertisch ist es möglich das Werkstück mit Durchbrüchen zu versehen.
Raster-Vakuumtisch: Bietet separate Zonen, die individuell durch das legen einer Moosgummi-Schnur aktiviert werden können. Nützlich, wenn nur bestimmte Bereiche des Tisches benötigt werden.
2. Vorbereitung des Werkstücks
Das Werkstück sollte eine flache und luftdichte Unterseite haben, um das Vakuum effektiv nutzen zu können. Hier kann es auch hilfreich sein unterschiedliche Werkstückunterlagen auszuprobieren wie z.B.: Vakuumvlies, Lochgummimatte, dünne MDF Platte.
Bei unregelmäßig geformten Werkstücken oder wenn der Vakuumtisch nicht vollständig abgedeckt ist, können Dichtungsstreifen helfen, das Vakuum zu konzentrieren.
3. Einstellung des Vakuumtisches
Stelle sicher, dass die Vakuumpumpe funktionsfähig ist und einen ausreichenden Unterdruck erzeugt.
Bei einem unterteilten Vakuumtisch sollten nur die Zonen aktiviert werden die für das aktuelle Werkstück benötigt werden, um die Effizienz des Vakuums zu maximieren. Die nicht benutzen Bereiche sollten abgesperrt, oder abgedeckt werden.
4. Werkstück platzieren
Lege das Werkstück mittig auf den Tisch und richte es genau aus, um eine gleichmäßige Spannkraft zu gewährleisten.
Achte darauf dass sich zwischen Vakuumtisch und Werkstück keine Späne oder ähnliches befinden.
Schalte das Vakuum ein und überprüfe, ob das Werkstück sicher gehalten wird. Es sollte fest auf dem Tisch liegen, ohne dass es sich bewegt.
5. Überprüfung und Feineinstellung
Achte auf eventuelle Undichtigkeiten, die das Vakuum schwächen könnten. Korrigiere diese gegebenenfalls durch Anpassung der Dichtungen oder des Werkstücks.
Teste die Festigkeit der Spannung durch leichtes Drücken oder Ziehen am Werkstück. Es sollte fest sitzen, ohne zu verrutschen.
6. Bearbeitung des Werkstücks
Beginne mit der Bearbeitung des Werkstücks auf der CNC-Maschine. Da das Werkstück sicher fixiert ist, kannst du auch anspruchsvolle Bearbeitungen durchführen.
Während der Bearbeitung solltest du regelmäßig überprüfen, ob das Vakuum stabil bleibt und das Werkstück sicher gehalten wird.
7. Nachbearbeitung
Nach Abschluss der Bearbeitung schalte das Vakuum ab und hebe das Werkstück vorsichtig vom Tisch ab.
Entferne eventuelle Späne und Staub von der Oberfläche des Vakuumtisches, um die Funktion des Vakuums nicht zu beeinträchtigen. Dabei sollte auch darauf geachtet werden dass die Saugbohrungen sauber gehalten werden.
Wichtige Hinweise:
Vakuumtische funktionieren am besten mit nicht-Luftdurchlässigen Materialien wie Metall, Kunststoff und beschichtetem Holz. Bei sehr porösen oder unebenen Werkstoffen kann das Vakuum weniger effektiv sein.
Hier kann man sich behelfen indem man eine Frischhaltefolie über das Werkstück spannt damit keine Luft von der Oberseite nachströmen kann.
Bei sehr großen oder schweren Werkstücken sollte die Vakuumleistung entsprechend hoch sein, um eine sichere Fixierung zu gewährleisten.
In einigen Fällen kann es notwendig sein, zusätzliche mechanische Spannmittel zu verwenden, um das Werkstück vollständig zu sichern.
Das Vakuumspannen bietet eine exzellente Möglichkeit, Werkstücke schnell und präzise zu fixieren, insbesondere bei der Bearbeitung von empfindlichen Materialien oder komplexen Formen. Es reduziert Rüstzeiten und minimiert das Risiko von Beschädigungen, was es zu einer bevorzugten Methode in vielen Produktionsumgebungen macht.